Resewitz

[820] Resewitz, Friedrich Gabriel, Schulmann, geb. 9. März 1729 in Berlin, gest. 30. Okt. 1806 in Klosterberge, studierte 1747–50 in Halle, war dann Reiseprediger des Fürsten von Anhalt-Zerbst, mit dem er unter anderm ein Jahr lang in Paris weilte, lebte hierauf in Berlin im Verkehr mit Mendelssohn, Nicolai u. a., ward 1757 Pastor in Quedlinburg, 1767 in Kopenhagen, wo er 1771 eine königliche Realschule einrichtete. Seine Schrift: »Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauch des gefunden Verstandes und zur gemeinnützigen Geschäftigkeit« (1773 u. ö.) erregte Aufsehen und brachte ihm die Berufung zum Abt von Klosterberge (1774) und Generalsuperintendenten von Magdeburg ein. In der Verwaltung des Klosters und der Leitung seiner berühmten Schule war R. jedoch nicht so glücklich, wie man erwartet hatte. Nach mancherlei[820] Streitigkeiten mußte er 1797 von der Leitung der Schule und des mit ihr verbundenen Lehrerseminars ganz zurücktreten. Unter anderm gab R. auch die Vierteljahrsschrift »Vorschläge, Gedanken und Wünsche zur Verbesserung der öffentlichen Erziehung« (Magdeb. 1777–85, 5 Bde.; 2. Aufl. 1798) heraus. Vgl. Kawerau, Friedrich Gabriel R. (»Magdeburger Geschichtsblätter«, 1880); Holstein, Geschichte der ehemaligen Schule zu Kloster Berge (Leipz. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 820-821.
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