Rikwa

[936] Rikwa (Hikwa, Likwa-, auch Leopoldsee), ehemaliges, abflußloses Seebecken im südwestlichen Deutsch-Ostafrika, 90 km östlich vom südlichen Tanganjika, von dem es das 2300–2500 m hohe Plateau von Ufipa trennt, 810 m ü. M., erstreckte sich von NNW. nach SSO., 150 km lang und 25–50 km breit, und nahm im NW. den Kawu, von S. her den Safi, von O. den Songwa auf. Das schwach salzige Wasser hatte viele Fische, aber weder Flußpferde noch Krokodile, die Uferlandschaften bargen zahlreiche Büffel. Der R., zuerst von Burton falsch, von Elton und Cotteril 1877 richtiger dargestellt, wurde von Thomson 1880 gesehen, von Kaiser 1882 erforscht, der ihn wie Storms sich 300 km lang über die ganze Ebene von Kataui ausbreiten ließ. Nach Langheld 1897 war er fast verschwunden, nach Kerr Croß 1899 an seiner frühern Südseite eine wasserlose Salzsteppe. Jetzt ist der R., mit Ausnahmen eines vielleicht 100 qkm großen Tümpels bei Ukia, als See verschwunden. Nur die Regenzeit setzt die wildreiche Steppe zeitweise unter Wasser. Doch beginnt er sich auf Grund neuester Angaben allmählich wieder zu füllen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 936.
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