Rotkarpfen

[184] Rotkarpfen (Scardinius Bon.), Gattung der Edelfische aus der Familie der Karpfen (Cyprinidae), gedrungen gebaute Fische mit endständigem, schief nach aufwärts gestelltem Maul, in zwei Reihen gestellten Schlundzähnen und Rücken- und Afterflosse mit kurzer Basis. Das Rotauge (Rotfeder, Rotten, Furn, Scharl, Sarf, Scardinius erytrophthalmus L.), 25–30 cm lang, ändert je nach Aufenthalt und Nahrung in Form und Färbung stark ab, ist meist auf dem Rücken braungrün, an den Seiten glänzend messinggelb, am Bauch silberweiß, an Bauch-, After- und Schwanzflossen rot, an Brust- und Rückenflossen rot, aber durch dunklere Färbungen getrübt, findet sich häufig in Mitteleuropa, besonders in stillem Wasser, auch in Seen, geht im Gebirge bis 1800 m, lebt gesellig, sucht am Boden im Schlamm seine Nahrung und laicht vom April bis Juni an grasbewachsenen Stellen. Das grätige Fleisch wird wenig geschätzt; doch benutzt man den oft in Massen gefangenen Fisch als Dünger, Schweinefutter und zur Fütterung der Zuchtfische. Häufig wird er mit der Plötze (s. Rohrkarpfen) verwechselt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 184.
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