[364] Sachau, Eduard, Orientalist, geb. 20. Juli 1845 zu Neumünster in Holstein, studierte in Kiel und Leipzig orientalische und klassische Sprachen, wurde 1869 außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor für semitische Sprachen an der Universität Wien. 1876 als ordentlicher Professor nach Berlin berufen, wurde er dort 1887 auch kommissarischer, 1898 etatmäßiger Direktor des neubegründeten Seminars für orientalische Sprachen. Seine Hauptwerke sind: »Dschawâlîkî's Almu'arrab« (arab., Leipz. 1867); »Theodori Mopsuesteni fragmenta Syriaca« (syr. u. lat., das. 1869); »Chronologie orientalischer Völker von Alberûni« (arab., das. 187678; engl., Lond. 1879); »Syrisch-römisches Rechtsbuch aus dem 5. Jahrhundert« (hrsg. und übersetzt mit Bruns, Leipz. 1880); »Reise in Syrien und Mesopotamien« (das. 1883); »Alberûni's India« (arab., Lond. 1887; engl., das. 1888, 2 Bde.); »Arabische Volkslieder aus Mesopotamien« (Berl. 1889); »Muhammedanisches Recht« (Stuttg. 1897); »Verzeichnis der syrischen Handschriften der königlichen Bibliothek zu Berlin« (1899, 2 Bde.); »Am Euphrat und Tigris« (Leipz. 1900); »Ibn Saad: Biographien« (arab., Bd. 3, 1. Teil, Leiden 1904) u.a. Er gibt seit 1898 die »Mitteilungen des Seminars für orientalische Sprachen« (Berl.), seit 1904 das »Archiv für das Studium deutscher Kolonialsprachen« (das.) heraus.