Schimmelpenninck

[805] Schimmelpenninck, Rutger Jan, niederländ. Staatsmann, geb. 31. Okt. 1765 in Deventer, gest. 25. März 1825, wurde in Amsterdam Rechtsanwalt. Schon um 1785 als hervorragender Patriot (s. Patrioten) bekannt, wurde er 1795 Mitglied der Amsterdamer Stadtmagistratur, bezeugte in der batavischen Nationalversammlung gemäßigte Ansichten, ging 1798 als Gesandter nach Paris, 1801 nach London und vertrat die Republik zu Amiens (1802). Danach Botschafter in Paris, gewann er Napoleons I. Vertrauen und trat nach der Einführung der neuen Konstitution (5. April 1805) als Ratpensionär an die Spitze der Batavischen Republik. Er rief manche gute Einrichtung, besonders in Unterrichtssachen, ins Leben; aber seine langwierige Augenkrankheit wurde von Napoleon benutzt, um Ludwig Bonaparte zum König vorzuschlagen (1806). 1810 erhob ihn Napoleon zum Grafen und Senator. Bei der Bildung des Königreichs der Niederlande wurde er zum Mitglied der Ersten Kammer ernannt. Vgl. »Rutger Jan S.en zyn tyd« (Haag 1845, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 805.
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