Seröse Häute

[372] Seröse Häute (Membranae serosae), bei den Wirbeltieren Doppelsäcke, in denen sich die Eingeweide der Brust- und Bauchhöhle befinden, also Brust- und Bauchfell, Herzbeutel etc. Der äußere, weitere Sack ist stets an der Innenfläche der betreffenden Höhle befestigt, während der kleinere, innere die Außenfläche der Organe überzieht; im Raum zwischen beiden befindet sich etwas wasserhelle (seröse) Flüssigkeit, die von den Häuten selbst ausgeschwitzt wird und zur Verminderung der Reibung dient. Bei entzündlicher, wohl oft von Nebenorganen fortgeleiteter Erkrankung der serösen Häute, z. B. der den Pleurasack (Brustfellsack) bildenden, sammelt sich in dem von ihnen umschlossenen Raum ein wässeriger, oft mehr oder weniger faserstoffiger, unter Umständen, und zwar meist bei längerer Dauer der Entzündung, auch eiteriger Erguß an, wobei sich die serösen Häute durch entzündliche Wucherung verdicken. Entwickeln sich bösartige Neubildungen auf den serösen Häuten, so kann auch der Erguß von diesen aus eine blutig-seröse Beschaffenheit annehmen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 372.
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