Spottkruzifix

[779] Spottkruzifix, Bezeichnung eines 1856 in einem antiken Gebäude am Palatin entdeckten, im Museum Kircherianum zu Rom befindlichen Stuckfragments mit der kunstlos eingeritzten Darstellung eines Gekreuzigten mit einem Eselskopf, vermutlich aus der Mitte des 2. Jahrh. Er ist bekleidet mit einem Hemd und einer losen Tunika; rechts daneben steht eine ebenso bekleidete menschliche Gestalt, die Hand als Zeichen der Anbetung emporstreckend; darunter die griechischen Worte: »Alexamenos betet Gott an«. Das S. ist wichtig als Zeugnis der Verspottung der ersten Anhänger des Christentums durch die Römer. Vgl. Becker, Das S. der römischen Kaiserpaläste (Bresl. 1866); Kraus, Das S. vom Palatin (Freiburg 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 779.
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