Steindorff

[898] Steindorff, Georg, Ägyptolog, geb. 12. Nov. 1861 in Dessau, studierte 1881–84 an den Universitäten Berlin und Göttingen Ägyptologie und semitische Sprachen, wurde 1885 Hilfsarbeiter, bald darauf Direktorialassistent am königlichen Museum in Berlin, habilitierte sich 1890 an der dortigen Universität uno wurde 1893 als außerordentlicher Professor der Ägyptologie nach Leipzig berufen und dort 1900 zum ordentlichen Honorarprofessor, 1904 zum ordentlichen Professor ernannt. Nach einer ersten Reise nach Ägypten im J. 1895 unternahm er im Auftrage der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 1899–1900 eine größere archäologische Expedition, die ihn durch die Libysche Wüste zur Oase des Jupiter Ammon und später nach Unternubien führte. In den Jahren 1903, 1904 und 1906 führte er Ausgrabungen bei der Cheopspyramide von Gizeh aus und unternahm 1906 eine archäologische Reise nach dem Sudan. Er schrieb außer Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften: »Sassanidische Siegelsteine« (in den »Mitteilungen aus der orientalischen Sammlung der königlichen Museen zu Berlin«, Heft 4, Berl. 1891); »Grabfunde des mittleren Reiches aus den königlichen Museen in Berlin« (ebenda 1896 u. 1901); »Koptische Grammatik« (2. Aufl., Berl. 1904); »Die Apokalypse des Elias« (Leipz. 1899); »Die Blütezeit des Pharaonenreichs« (Bielef. 1900); »Vorläufiger Bericht über seine im Winter 1899/1900 nach der Oase Siwe und nach Nubien unternommenen Reisen« (Leipz. 1900); »Durch die Libysche Wüste zur Amonsoase« (Bielef. 1904); »The religion of the ancient Egyptians« (New York u. Lond. 1905). Auch bearbeitete er die neueste Ausgabe von Bädekers »Ägypten« (6. Aufl., Leipz. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 898.
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