[624] Tornādos (span.), heftige Wirbelstürme, die als Landtornados meist im Mississippigebiet auftreten. Wird hier ein Luftdruckminimum stationär, so bilden sich durch die warmen Südwinde der Ostseite und kalten Nordwinde der Westseite große Gegensätze heraus, die zur Wirbelbildung führen. Die T. sind am häufigsten im Mai und April; im August bis März kommen nur ein Drittel aller T. vor. Der Durchmesser des Wirbels, der sich elefantenrüsselartig von der Tornadowolke herabsenkt, bleibt meist unter 300 m; seine mittlere Geschwindigkeit beträgt etwa 13 m, seine größte vielleicht 150 m in der Sekunde, während in der weitern Nachbarschaft oft kaum ein Windhauch zu spüren ist. Nichts widersteht seiner Gewalt, weshalb sich in den von T. oft heimgesuchten Gegenden die Bewohner in festgebaute, sogen. Tornadokeller flüchten. Der Schaden in den Vereinigten Staaten beträgt im Jahre etwa 3 Mill. Dollar; man rechnet dort jährlich auf drei große zerstörende T. Die Seetornados (im Mittelmeer Eknephias, in Zentralamerika Chubasco) treten meist im tropischen Teile des Atlantischen Ozeans auf. Zuerst erscheint gewöhnlich am klaren Horizont eine kleine dunkle Wolke (portug. Olho de Boy, Ochsenauge), die sich rasch vergrößert und bald den Himmel dunkel überzieht. Diese T. scheinen heftige Gewitterböen zu sein, bei denen die obere Luft herabstürzt und die untere Luft verdrängt.