[643] Toula, Franz, Geolog, geb. 20. Dez. 1845 in Wien, studierte seit 1865 an der dortigen Technischen Hochschule, dann an der Universität, wurde 1868 Assistent bei Hochstetter, 1872 Realschulprofessor, habilitierte sich 1875 an der Technischen Hochschule für Paläontologie und wurde daselbst 1880 außerordentlicher, 1884 ordentlicher Professor für Mineralogie und Geologie. Er machte wissenschaftliche Reisen durch Deutschland, Italien, den Ural, durchforschte 187590 fünfmal den Balkan, 1888 die Krim, ferner die Dobrudscha, Bukowina, das westliche Kleinasien, die Transsylvanischen Alpen und die Moldau behufs vergleichender Studien. Über die Ergebnisse dieser Reisen berichtete er in Fachjournalen. In den nordöstlichen Alpen wies er nach, daß deren Grauwackenzone zum großen Teil der Steinkohlenformation, und daß die Kalke, wenigstens im östlichsten Teil, der Trias angehören. Bei Wien entdeckte er eine überaus reiche Hochseefauna des obersten Jura. Mit Hochstetter, Heer und Lenz bearbeitete er die geologischen Ergebnisse der zweiten deutschen Nordpolexpedition. 18821904 berichtete er im »Geographischen Jahrbuch« über neue Erfahrungen über den geologischen Aufbau der Erdoberfläche. Er schrieb: »Lehrbuch der Geologie« (Wien 1900, 2. Aufl. 1906); »Streiflichter auf die Technikerfrage und die Technische Hochschule in Wien« (das. 1897, 2. Aufl. 1908); »Geologische Untersuchungen im östlichen Balkan« (das. 1896), auch bearbeitete er mit Bisching die 11.19. Auflage des »Leitfadens für Mineralogie und Geologie« von Hochstetter und Bisching.