Touraine

[646] Touraine (spr. turǟn'), ehemalige franz. Provinz, von Maine (im N.), Orléanais (NO.), Berry (O.), Poitou (S.) und Anjou (W.) begrenzt, hatte Tours zur Hauptstadt und umfaßt hauptsächlich das jetzige Depart. Indre-et-Loire. Sie bildete seit 941 eine besondere Grafschaft, kam 1045 an die Grafen von Anjou, dann an die Plantagenets und 1204 unter Philipp II. August an die Krone, ward 1360 zum Herzogtum erhoben und mehrmals an nachgeborne französische Prinzen verliehen, aber 1584 nach dem Tode des Herzogs Franz von Alençon, des Bruders Heinrichs III., wieder mit der Krone vereinigt. Wegen ihrer Fruchtbarkeit hieß die T. der Garten Frankreichs. Vgl. Bourassé, La T., histoire et monuments (Tours 1855) und die Geschichtskarte bei Artikel »Frankreich«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 646.
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