Wasseruhr

[426] Wasseruhr (Klepsydra, Hydrologium), das älteste Hilfsmittel zum Messen der Zeit, wurde später durch die Sanduhr ersetzt. Es gab zweierlei Wasseruhren, Gefäße mit ausfließendem Wasser, die bei Griechen, Römern und in Ägypten in Gebrauch waren (vgl. Tafel »Uhren I«), und leere Gefäße mit Öffnung am Boden, deren Füllungszeit, wenn sie auf Wasser gesetzt wurden, eine bestimmte Zeitdauer angaben. Letztere Form wurde namentlich bei den asiatischen Völkern benutzt. Später wurden die Wasseruhren vielfach verbessert, durch das fallende Wasser wurden Räderwerke in Bewegung gesetzt, so daß man allerlei komplizierte Kunstwerke konstruieren konnte. Eine solche Uhr erhielt Karl d. Gr. von Harun al Raschid. Bis zum 17. Jahrh. wurden die Wasseruhren zum Hausgebrauch benutzt, und Tycho Brahe ersetzte für astronomische Zwecke das Wasser durch Quecksilber. Vgl. Bilfinger, Die Zeitmesser der antiken Völker (Stuttgart 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 426.
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