[65] Abydos (a. Geogr.), 1) Handelsstadt in Troas (Kleinasien), an der Mündung des Hellespont, Sestos gegenüber, mit Hafen u. Tempeln der Artemis u. Aphrodite. Diese in der Sagengeschichte als Wohnort des Leander (s.d.) berühmten wegen der, Üppigkeit ihrer Einw. (Abydener) berüchtigte Stadt wurde von Thrakern gegründet u. von einer Colonie aus Milet vergrößert; dann kam sie unter pers. Herrschaft, u. bei A. schlug Xerxes die Brücke über den hier nur 7 Stadien breiten Hellespont; König Philippos IV. v. Macedonien belagerte sie im Kriege gegen Attalos vergebens, sie ward aber 188 v. Chr. von den Römern im syrischen Kriege erobert u. unter Justinian Hauptzollstätte. Die Türken zerstörten sie; Trümmern bei dem Dorfe Aidos od. Avido. 2) Früher This, Stadt im Thinitischen Nomos in Oberägypten, an einem Nilarme; hier Residenz Memnons, ein Orakel der Göttin Besa u. Begräbnißort des Osiris in dem Tempel desselben. In den zahlreichen wohlerhaltenen Ruinen entdeckte Bankes 1818 die Tabulaabydena, welche jetzt in Paris ist u. in Hieroglyphenschrift die Könige der 18. ägypt. Herrscherdynastie enthält. Jetzt El Birbe.