Alsiēri

[303] Alsiēri, Vittorio, Graf von A., geb. zu Asti 1749; in der Militärakademie zu Turin erzogen, trat er in Kriegsdienste, durchreiste Europa, kehrte 1772 nach Turin zurück u. widmete sich ganz der Poesie; auf einer Reise nach Florenz lernte er die Gräfin von Albany (s.d. 6) kennen, mit der er fortan in edelstem Verhältniß in Rom u. Florenz, seit 1788 im Elsaß u. in Paris lebte. 1789 ging er nach England, u. nach nochmaligem Aufenthalt in Paris 1792 nach Florenz, wo er 8. Oct. 1803 starb. Außer einem Epos, lyrischen Gedichten, Satyren, metrischer Übersetzung des Terentius, Virgil u. einzelner Stücke der griechischen Tragiker u. des Aristophanes, schrieb er bes. 21 Tragödien, 6 Komödien u. die sogenannte Tramelogödie Abel; auch Misogallo (gegen die Franzosen). Er gab der italienischen Tragödie einen neuen Aufschwung u. eine eigenthümliche Richtung, die zur Veredelung der Denkungsweise u. des Volkscharakters führen sollte. Sämmtliche Werke, Padua u. Brescia 1809, 37 Bde., die Dramen, Flor. 1824, 6 Bde., Turin 1845, 5 Bde; metrisch ins Deutsche übersetzt von Rehfue u. Tscharner, Berl. 1804. unvollendet); Selbstbiographie, aus dem Italienischen übers. von Hain, Lpz. 1812, 2 Bde.; Lebensbeschreibung von Centofanti, Flor. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 303.
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