Antipăthie

[570] Antipăthie (v. gr.), 1) Abscheu, Abneigung; 2) durch bestimmte äußere Gegenstände u. Wahrnehmungen, od. durch, in uns selbst enstandene Vorstellungen erregte widrige Empfindung, deren Grund selten angegeben werden kann, u. das daraus entspringende Bestreben, dieselben von uns abzuwehren; bald angeboren, bald erworben, physisch od. moralisch, immer. relativ; in Krankheiten oft eine heilsame Stimme der Natur; meist bei schwächlicher reizbarer Constitution; unter Thieren (Hunden u. Katzen), nicht selten, wo man sie aus einer, zwei Thiergattungen wechselseitig widrigen Ausdünstung u. dgl. herzuleiten gesucht hat; ist auch der Pflanzenwelt nicht fremd, in welcher sie sich bei 2 neben einander stehenden Gewächsen durch das Nichtgedeihen od. Absterben der einen od. beider offenbart, z.B. zwischen dem Manchinell- u. dem Feigenbaum; vgl. Idiosynkrasie u. Sympathie; 3) (Med.), so v.w. Allopathie, daher Antipathen, Antipathik, Antipathisch, so v.w. Allopathen, Allopathik, Allopathisch, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 570.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: