Aponeurōsen

[610] Aponeurōsen (gr., Anat.), feste, aus dicht verfilzten Sehnenfasern bestehende Haut, welche die Muskeln umgiebt u. sie in ihrer Form erhält od. die Muskeln mit den Knochen verbindet u. so die [610] Beweglichkeit der Glieder ermöglicht. Die A. sind im gefunden Zustande kaum zu bemerken, entzünden sie sich aber, dann schmerzen sie sehr, indem das in den kleinsten Äderchen sich häufende Blut bei der geringen Ausdehnungsfähigkeit der A. auf die Nerven einen bedeutenden Druck ausübt. Zuweilen s. sammelt sich unter der A. Eiter, u. da er sich durch die harte Haut keinen Ausweg bahnen kann, so kommt es zu gefährlichen Eiteransammlungen im Innern der Glieder. Daher Aponeurogrăphie, Beschreibung der A., u. Aponeurosiolŏgie, Lehre von den A. Aponeurōtische Haube (Galea aponeurotica). die dem Stirn- u. Hinterhauptmuskel gemeinschaftliche, den obern Theil des Schädels wie eine Haube bedeckende, gleich unter der Haut gelegne Aponeurose.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 610-611.
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