Äthĭops

[889] Äthĭops (Pharm.), mehrere schwarze pulverförmige Präparate. Ae. antimoniālis (Hydrargyrium sulfurato-stibiatum, Spießglanzmohr), aus 2 Theilen Schwefelspießglanz, 1 Theil Quecksilber durch anhaltendes Reiben bis zum völligen Verschwinden des Quecksilbers bereitet; auflösend, alterirend, wurmtreibend. Ae. aurātus, aus goldfarbenem Spießglanzschwefel mit gleichen Theilen Quecksilber zusammengerieben. Ae. auripigmentālis, aus 1 Theil Quecksilber, 2 Theilen Auripigment. Ae. cupri, aus kohlensaurem Kupferoxyd u. Quecksilber; gegen Epilepsie empfohlen. Ae. graphitĭcus, aus 1 Theil Quecksilber, 2 Theilen Graphit; gegen Flechten empfohlen. Ae. martiālis (Schwarzes Schwefelquecksilber) mit Wasser angefeuchtete Eisenfeile, durch mehrtägiges Hinstellen in ein schwarzes Pulver verwandelt, welches von dem unverändert gebliebenen Eisen durch Abschlemmen getrennt wird, u. gegenwärtig durch Glühen eines Gemisches von Eisenoxyd mit Olivenöl dargestellt; stärkend, auflösend. Ae. mineralis s. mercurialis, gleiche Theile Quecksilber u. Schwefelblüthen durch Reiben vereinigt; alterirend, auflösend, antisyphilitisch, wurmtreibend. Ae. mineralis fusione paratus, durch Vermengung des Quecksilbers in geschmolzenem Schwefel bereitet. Ae. mineralis via humida paratus, gleiche Theile schwefelsaures Quecksilber u. Schwefel mit Schwefelleberlösung bei gelinder Wärme gerieben. Ae. mineralis oxydulatus, aus 3 Theilen Schwefel, 21 Theilen Quecksilber, 20 Theilen Quecksilberoxyd durch Reiben bereitet. Ae. platinĭcus (Platinmohr) ist sein zertheiltes metallisches Platin; Platinchlorid durch Kochen mit kohlensaurem Natron u. etwas Zucker reducirt; schwarzes, schweres, gedrückt Metallglanz annehmendes Pulver, Alkoholdämpfe in Essigsäure verwandelnd, daher zur Bereitung derselben anwendbar. Ae. sacharatus, Quecksilber durch Reiben mit Zucker getödtet. Ae. per se, schwarzes Pulver, das sich durch langes Schütteln des Quecksilbers absondert, meist nur Unreinigkeiten, die dem Metall beigemischt sind, u. deshalb mit Recht vergessen. Ae. vegetabilis, in bedecktem Gefäß bereitete, gepulverte Kohle vom Blasentang (Fucus vesiculosus), von salzigem, hepatischem Geschmack, an der Luft feucht werdend, wegen seines Gehaltes an Jodnatrium bei Drüsenkrankheiten, Kröpfen etc. angewendet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 889.
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