Bassāno [1]

[382] Bassāno, 1) Stadt an der Brenta im österreichischen Kreise Vicenza (Venedig), mit Mauern umgeben, hat 6 Thore, schöne Brücke, viele Kirchen u. Kapellen, mehrere Klöster, ehemaliges Castell, Palast des sonstigen Podesta, jetzt Wohnung' des Erzpriesters, Gymnasium, Knabenerziehungscollegium, Bibliothek (im Castell), Botanischen Garten, Mineraliencabinet, mehrere Wohlthätigkeitsanstalten, Seiden- u. Wollwebereien, Gerbereien, Pergament- u. Papierfabriken, Zeichnenschule, Theater, Palast des Grafen Roberti mit Gemäldesammlung, große Kupferstecherei u. Buchdruckerei, welche unter dem früheren Besitzer Remondini 50 Pressen beschäftigte, aber jetzt sehr herabgekommen ist, Freimesse u. wichtigen Handel; 12,000 Ew. B. ist Vaterstadt des Malers B. da Ponte u. des Aldus Manutius. In der Nähe ist die Villa Rezonico, mit vielen Statuen Canova's. – B. kommt als Bassänum erst in[382] der Zeit der Sächsischen u. Fränkischen Kaiser vor, war im Mittelalter unbedeutend u. den Städten Vicenza, Treviso, Padua u. Venedig unterworfen; doch hatte es eine Zeit lang Podestas u. ward von dem Tyrannen Ezzelino di Romano beherrscht, der ein eigenes noch vorhandenes Castell als Zwingburg baute. Als eigene Republik 1432 gab Kaiser Sigismund B. dem Grafen von Schlick u. ernannte denselben 1437 zum Grafen von B. (deutsch Passau u. Passauer). Hier den 8. Septbr. u. 6. Novbr. 1796 Gefecht, in Folge dessen Bonaparte den österreichischen General Wurmser zwang, sich nach Mantua zu werfen, s. Französische Revolution. Auch am 11. Nov. 1801, am 5. Nov. 1805 u. 29._– 31. Oct, 1813 waren bei B. Gefechte zwischen Franzosen u. Österreichern. 1809 erhob Napoleon B. zum Herzogthum u. belieh Maret 1811 damit, der sich davon Herzog von B. nannte. 2) Stadt in der päpstlichen Delegation Viterbo (Kirchenstaat), am See B.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 382-383.
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