Berchta

[588] Berchta (Perahta, d.i. die Glänzende), in der deutschen Volkssage ein weibliches Götterwesen, welches über die Spinnereien die Aufsicht führt u. alles das verdirbt, was sie an dem letzten Tage des Jahres, welcher ihr gewidmet ist, nicht aufgesponnen findet. Daher ist sie ein gefürchtetes Wesen. Ihr Fest wird gefeiert mit Brei u. Fischen. In Süddeutschland ist das Perchtenlaufen od. Perchtenspringen in den Zwölfnächten noch gebräuchlich, wo Banden von jungen Burschen (Berchten) unter dem Klang von Kuhglocken u. dem Geklatsch von Peitschen hüpfend u. springend umherziehen u. schmaußen (Berchteln). Sie ist auch die Weiße Frau (s.d.) mancher edler Familien. Vgl. Frau Holle.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 588.
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