[803] Bion, 1) Sohn des Äschylos, griechischer Tragödiendichter, von seinen Werken sind nur noch Fragmente erhalten. 2) B., griechischer Bukoliker aus Smyrna; lebte in Großgriechenland od. auf Sicilien um 250, nach And. 170 v. Chr. u. st. in blühendem Alter an Gift. Er schr. im dorischen Dialekte Idyllen od. vielmehr dichterisch bearbeitete Sagen, erotische Dichtungen u. epigrammatische Kleinigkeiten; übrig sind 2 größere u. 11 kleinere Gedichte, das schönste der Trauergesang um Adonis gewöhnlich herausgeg. mit Theokrit; allein von Metkerke, Brügge 1565, von Heskin, Oxf. 1748, von Jacobs, Gotha 1795, Wakefield, 1795, von Meisling mit dänischer Übersetzung, Kopenh. 1824, von G. Hermann, Lpz. 1848; deutsch von Manso, 1784, n.A. 1807, von I. H. Voß, Heidelb. 1808, von Naumann 1828. 3) B. Borysthenites, aus Borysthenes in Scythien, Anfangs Akademiker, nach And. Kyniker, dann der (jüngeren) Kyrenäischen Schule zugethan; lebte im 3. Jahrh. nach Chr. am Hofe des Antigonos von Macedonien; er war Gegner des Polytheismus, daher Atheist genannt. Apophthegmen in Orelli's Opusc. graec.; vgl. Hoogvliet, Vita Bionis, Leyd. 1821. 4) B., Mathematiker aus Abdera, Anhänger Demokrits, behauptete zuerst, daß es Gegenden gäbe. wo es 6 Monate Tag u. eben so lange Nacht wäre.