Braine

[173] Braine (spr. Brähn), 1) Stadt an der Vesle im Arrondissement Soissons des franz. Depart. Aisne; 1600 Ew.; Geburtsort vom Historiker Gaillard. – B. (lat. Brennacum) war früher Hauptort einer gleichnamigen Grafschaft. Zu Ende des 11. Jahrh. gehörte B. Andreas von Baudiment, dessen Enkelin sie ihrem Gemahl Robert, Grafen von Dreux, zubrachte; der letzte der Grafen von Dreux gab sie an Graf Johann von Rouci; mit Rouci kam dann B. an Saarbrücken u. dann an die Grafen von der Mark. In B. wurde 580 ein Concil (Concilium Brennaccuse) über Gregor von Tours gehalten, welchen Bertrand, Erzbischof von Bordeaux, des vertraulichen Umgangs mit Fredegardis beschuldigt haben sollte; Gregor wurde losgesprochen. 2) (Braine Alleud, Braine l' Alen, Braine la Leud), Dorf im Bezirk Nivelles der belgischen Provinz Brabant; Baumwollenspinnereien, Papiermühlen, Gerbereien; 5050 Ew.; unweit das Schlachtfeld Belle-Alliance; 3) (Braine le Chateau), Dorf ebendaselbst; 2600 Ew.; 1681 vom Fürsten v. Thurn u. Taxis zum Fürstenthume erhoben; 4) (Braine le Comte, Brennia Comitis), Stadt im Bezirk Soignies der belgischen Provinz Hennegau, an der Senne, Flachsbau, Knopf- u. Kerzenfabriken; 5500 Ew. B. war sonst Hauptort einer Grafschaft.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 173.
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