[337] Dreux (fr., spr. Dröh), 1) Arrondissement im französischen Departement Eure u. Loire; hat 221/8 QM. u. 71,500 Ew. in 7 Cantonen; 2) Hauptstadt darin, an der Blaise; Civil- u. Handelstribunal; Seidenweberei, Handel mit Vieh, Tuch u. Leinwand; neue von der Mutter Ludwig Philipps gegründete Kirche mit Begräbniß der Familie Orleans; 4600 Ew.; Ruinen eines alten Schlosses. D. ist das Durocasis der Alten u. war Stadt der Carnuter in Gallia lugdun.; weil D. für die Mitte von Gallien gehalten wurde, so wurden hier die allgemeinen jährlichen Versammlungen der Gallier gehalten. D. wurde später königliches Besitzthum, bis es Ludwig der Dicke seinem Sohne Robert als Grafschaft übergab. Die Grafen von D. trennten sich später in 2 Linien: die ältere Linie, welche im Besitz der Grafschaft blieb, starb im Mannsstamm schon 1345 aus, u. der letzte weibliche Sproß, Petronella, verkaufte die Grafschaft 1378 an König Karl V. Die jüngere Linie erwarb das Herzogthum Bretagne (s.d.); der Letzte dieser Linie, Johann v. D., Herr v. Morainville, st. 1509. Von dem König öfter verpfändet kam D. 1551 nach langem Streit zwischen den Häusern Albret u. Nemours wieder an die Krone. Hier am 19. December 1562 Schlacht zwischen den siegreichen Katholiken u. den Hugenotten; 1593 wurde D. von den Königlichen nach 18tägiger Belagerung genommen.