[508] Büste (vom ital. Busto), Brustbild; plastisches Kunstwerk aus Gold, Silber, Erz, Stein, Wachs, Marmor, Gyps, Töpfererde etc., welches einen Bildniß- od. Idealkopf, mit einem Theile der Brust od. auch des Unterleibes ganz darstellt u. auf einer Basis ruht. Die älteren B-en sind Hermen, bei den Griechen häufig Ehrendenkmale, wie wieder in neuester Zeit die B-n in der Walhalla (s.d.), bei den Römern integrirender Theil der Grabsteine. Die abgerundete Büstenform kommt erst unter den römischen Kaisern in Gebrauch. Sie waren meist von Marmor, in Herculanum von Bronze, sehr wenige aus Edelsteinen u. edeln Metallen. Abbildungen derselben befinden sich, außer in den Museographien u. den älteren Ikonographien von Fulvio Ursini, Joh. Faber, Joh. Angelo Canini, Bellori u. J. Gronov (in seinem Thesaurus antiquit. graec.), bes. in Visconti: Iconographie ancienne (griechische, Par. 1811, 3 Bde.; römische ebd. 181729, 4 Bde.). Vgl. J. Gurlitt, Über antike Köpfe, Hermen u. Büsten, Magdeb. 1799; Desselben Versuch über die Büstenkunde, ebd. 1800.