Coro [2]

[451] Coro, 1) Provinz der südamerikanischen Republik Venezuela, 5271 QM., erstreckt sich mit der Halbinsel Paraguana in das Caraibische Meer; Klima heiß, aber nicht ungesund; Boden nur theilweis fruchtbar, theilweis bewaldet; urbar gemacht sind 22 QM.; Producte: Cacao, Kaffee, Baumwolle, Cochenille; Beschäftigung: Plantagenbau, Viehzucht, Gewerbe, Handel; Eintheilung in Cantone: Paraguana, Casigna, Cumarobo, Tocuyo u. San-Luis; 40,476 Ew.; 2) Hauptstadt darin, am Golfete de C., dem östlichen Theile des Meerbusens von Maracaibo, auf dem Südende der 4 Ml. langen Landenge, welche die Halbinsel Paraguana mit dem Festlande verbindet; 4 Kirchen, Handel mit Vieh, Häuten, Cochenille u. Cacao; Mangel an Trinkwasser, Hafen; 9000 Ew.; Umgegend dürr u. sandig. C. ist eine der ältesten Niederlassungen auf der Nordküste von Südamerika (Terra firma), wurde von[451] ihnen auf eingerammten Pfählen erbaut, erhielt davon den Namen Klein-Venedig (Venezuela), welcher später auf das ganze Land übertragen wurde, u. war bis 1636 Sitz der spanischen Regierung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 451-452.
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