Cumarīnsäure

[579] Cumarīnsäure (Chem.), C18H8O6, bildet sich durch Kochen von Cumarin mit starker Kalilauge u. wird aus der Flüssigkeit mit Salzsäure gefällt; starkglänzende, durchsichtige Schuppen, die sich leicht in Alkohol u. Äther lösen; in siedendem Wasser gelöst, geben sie beim Erkalten harte spröde Krystalle. Die C. reagirt entschieden sauer, besitzt einen bitteren Geschmack, schmilzt bei etwa 190° u. zersetzt sich bei höherer Temperatur zum Theil; sie färbt Eisenoxydsalze violett; schmilzt man sie mit Kali, so entwickelt sich Wasserstoff u. es bildet sich ein Gemenge von salicylsaurem u. essigsaurem Kali. Die Cumarinsauren Salze enthalten C18H7MO6, das Cumarinsaure Ammoniak fällt Barytsalze nicht; das Cumarinsaure Bleioxyd ist ein weißer, pulverförmiger, in Wasser unlöslicher Niederschlag; das Cumarinsaure Silberoxyd, C18H7AgO6, ist ein hellgelber, pulverförmiger Niederschlag; bei Gegenwart von überschüssigem Ammoniak gefällt, ist es orangegelb u. flockig.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 579.
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