[765] Davenant (spr. Dehwenännt), 1) William, geb. 1605 in Oxford; fing als Page bei der Herzogin von Richmond an, Theaterstücke zu schreiben, in denen zuerst in England u. am Hofe Standespersonen auftraten, u. die Königin selbst übernahm in einem eine Rolle. 1637, nach Johnsons Tode, wurde er gekrönter Dichter u. von Karl I. geadelt. Als Royalist wurde er zu Anfang der Revolution arretirt, nach kurzer Zeit jedoch freigelassen u. wanderte zur Königin nach Frankreich aus; zur Katholischen Kirche übergetreten, diente er in der königlichen Armee als Artilleriegeneral, wanderte, 1643 zum Ritter ernannt, wieder nach Frankreich aus, wurde von der Königin an den König gesendet, um denselben zu bewegen, durch Zugeständnisse an das Parlament den Frieden zu erlangen, richtete aber nichts aus. Bei einer Expedition, die er leitete, um französische Handwerker nach Amerika zu führen, wurde er vom Sturme au die englische Küste geschlagen. Dort gefangen gesetzt, war er der Verurtheilung nahe, als ihn Miltons Fürsprache rettete. Er blieb nun in England u. führte dort die 1. Oper unter dem Vorwande einer musikalischen Unterhaltung auf, später auch Tragödien u. Lustspiele. Er st. 1668 u. wurde in der Westminsterabtei begraben. Er schr. mehrere Lust- u. Trauerspiele u. das epische Gedicht, Gundibert; Werke, Lond. 1673, Fol. 2) Charles, ältester Sohn des Vor., geb. 1656 in London; er st. 1714 als Generalinspector der Einfuhr; er schr. Circe u. einige andere Trauerspiele u. mehrere politische Schriften, Lond. 1771, 5 Bde.