Diu

[197] Diu (d.i. Insel), 1) Insel an der Südspitze der vorderindischen Halbinsel Gudscherate, 4/5 Ml. lang u. 1/5 Ml. breit, unfruchtbar, ohne Trinkwasser, aber wichtig für den Handel durch einen ziemlich bequemen Hafen; 2) Stadt darauf, am Hafen, gut gebaut, mit sehr festem Fort, welches mit der Stadt durch einen Felsengang verbunden ist; Handel u. 10,000 Ew. – D. war in alter Zeit durch den reichen Tempel des Mahadeva berühmt, den aber Schah Mahmud 1024 plünderte u. zerstörte. 1535 rief Badul, Sultan von Cambaya, die Portugiesen, die schon seit 1515 Versuche auf D. gemacht hatten, von Goa her zu Hülfe gegen den Großmogul u. erlaubte ihnen hier eine Festung zu bauen; trotz der wiederholten Versuche der Sultane von Cambaya, konnten dann die Portugiesen nicht wieder vertrieben werden; 1670 wurde D. von den Maskat-Arabern genommen u. zerstört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 197.
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