Elfeld

[636] Elfeld (Eltville), 1) Amt im Herzogthum Nassau, im Rheingau; im nördlichen Theile bewaldet u. rauh; im übrigen mild, u. hier ist Weinbau die Hauptbeschäftigung, hier wachsen der Steinberger, Gräfenberger, Markobrunner, Rauenthaler; 1,9 QM., 12,000 Ew., meist katholisch; 2) Stadt u. Amtssitz darin, am Rhein; alte Burg, Weinbau, Dampfschifffahrtsstation, Schifffahrt; liegt an der Eisenbahn von Frankfurt nach Rüdesheim; 2250 Ew. – Der Name E. ist entstanden aus dem alten Ata villa, später Eltville; es gehörte früher den Erzbischöfen von Mainz, u. Erzbischof Balduin u. Heinrich bauten das Schloß im 14. Jahrh., u. sie u. ihre Nachfolger bewohnten dasselbe oft. Hierher wendete sich Gutenberg bei seiner zweiten Entfernung aus Mainz u. half seinem Verwand ten Bechtermünz eine Druckerei errichten, aus der von 1467–69 einige, jetzt sehr seltene Werke hervorgingen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 636.
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