[805] Epode (v. gr. Epōdos), 1) Nach- od. Schlußgesang; 2) der auf Strophe u. Antistrophe folgende Nachsatz, s.u. Strophe; solche Gedichte hießen Epodĭka u. kommen bei Pindar u. in den dramatischen Chören vor; 3) ein in einem Gedicht nach bestimmten Zwischenräumen wiederkehrender Vers als Refrain; 4) lyrisches Gedicht, in welchem auf einen Jambus Trimeter ein Dimeter, od. auf einen Hexameter halbe Pentameter u. so andere Stücken von Versen folgen; daher Epodische Verse, Verse, in denen ein Epodos abgefaßt ist. Diese Gattung Gedichte ist von Archilochos erfunden u. das 5. Buch der Oden des Horatius führt diesen Titel; 5) (lat. Incantatio), Zauberformel als Mittel, bes. eine Krankheit so zu heilen; 6) der Abgesang in den Liedern der Meistersänger.