Eschenbach [2]

[885] Eschenbach, Wolfram, Herr zu E., ein Ritter aus der Stadt E. 2); der bedeutendste der mitteldeutschen Dichter, gehörte zu dem Dichterkreise, welcher zu Ende des 12. u. Anfang des 133. Jahrh. an dem Hofe des Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg dichtete u. sang; daneben zog er als Vasall des Grafen von Wertheim zu Ritterspiel u. ernstem Herrendienst umher u. sang auch an anderen benachbarten Herrenhöfen. Er soll um 1228 gestorben u. in E. begraben worden sein, wo sich im 15. Jahrh. noch sein Denkmal fand u. wo König Max von Baiern ihm wieder ein Denkmal zu setzen beabsichtigt. Seine Hauptgedichte sind Parcival (auf der Wartburg 1204 gedichtet), Willehalm (ebenda um 1215 od. 1216) u. das Bruchstück von Titurel; auch schrieb er Lieder (Tage- u. Wächterlieder); Gesammtausgabe, aus Handschriften, von K. Lachmann, Berl. 1833; Leben u. Dichten Wolframs von E. von San Marte, Magdeb. 1836–41, 2 Bde.; Neuhochdeutsche Übersetzung des Parcival von San Marte, Magdeb. 1833, 2. Aufl. Lpz. 1858, 2 Bde., von Simrock, Stuttg. 1842, 3. Aufl. 1857.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 885.
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