Eycken

[48] Eycken, J. B. van E., geb. 1809 in Brüssel, Historienmaler, gewann 1835 den ersten großen Preis der Akademie seiner Vaterstadt, bereiste von 1837–39 Frankreich u. Italien, wurde dann Professor an der königlichen Akademie der schönen Künste in Brüssel u. st. am 19. Dec. 1853. Er war es, der die monumentale Malerei in Belgien anregte u. selbst ein neues Verfahren für Wandmalerei erfand, nachdem er in Italien u. Deutschland gründliche Studien über die Frescomalerei gemacht hatte. Ausgezeichnet durch vollendete Technik u. kräftige u. blühende Farbengebung folgte er aber nicht der in Belgien herrschenden Weise des Naturalismus, sondern der idealen Richtung der altitalienischen u. neuen deutschen Malerei, u. hat damit zu der neuerwachten Pflege der höheren religiösen Kunst in seiner Heimath den ersten wirksamen Anstoß gegeben. In Brüssel sollte er in der Kirche Notre Dame de la Chapelle 3 große Wandgemälde: Verkündigung Mariä, Geburt Christi u. die Verklärung der Heiligen Jungfrau, an den Triumphbogen malen; die Cartons waren schon vollendet u. das Werk begonnen,[48] als ihn der Tod überraschte. In derselben Kirche sind 14 Stationsbilder von ihm in lebensgroßen Gestalten von ergreifender Schönheit u. Tiefe des Ausdrucks in Öl ausgeführt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 48-49.
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