[314] Fisher (spr. Fischer), 1) John, geb. 1453 (od. 1455 od. 1459) zu Beverley in Yorkshire, studirte Theologie in Cambridge, wurde Beichtvater der Königin Margarethe, Mutter Heinrichs VII., u. 1504 Bischof von Rochester. Wie bei Heinrich VII., so stand er auch bei Heinrich VIII. in großem Ansehen u. hatte wesentlichen Antheil an des Letzteren Schrift De septem sacramentis, gegen Luther. Verwickelt in die Anklage der Elisabeth Barton, einer Lügenprophetin, wurde er 1534 verhaftet u. zu 300 Pfd. Sterling Strafe verurtheilt Als er darauf die Ungültigkeit der ersten Ehe Heinrichs VIII. nicht anerkennen wollte, wurde er abermals gefangen, in den Tower gesetzt u. ihm die Einkünfte seines Bisthums auf immer entzogen. Als der Papst Paul III. ihm die Cardinalswürde verlieh, wurde er dem Könige noch verdächtiger; dieser ließ ihn vor ein Gericht stellen u. beschuldigen, die geistliche Oberherrschaft des Königs geläugnet zu haben. Das Gericht erklärte ihn als Hochverräther u. verurtheilte ihn zum Tode; er wurde am 22. Juni 1535 mit dem Beil hingerichtet. Seine Schriften erschienen Würzb. 1597, Fol. 2) Samuel, brachte die Grundsätze der Quäker zuerst in eine wissenschaftliche Form u. st. 1663; Hauptwerk: Rusticus ad academicos in exercitationibus expostulatoriis apologeticis IV. 3) Joh. Abraham, geb. 1744 in London, machte in den achtziger Jahren großes Aufsehen als Violinvirtuos, sowohl in England als auch auf dem Continent. Er starb zu Anfang des 19. Jahrh. u. componirte die Opern Monstre of tho wood u. Sylph, mehrere Solo's für Violine, Streichtrios etc.