[706] Fressinet (spr. Fresslnä), Philibert Baron, geb. 1769 in Marcigny im Departement Saone u. Loire, trat im 16. Jahre unter die Waffen, wurde 1797 Generaladjutant u. in der Schlacht von Taufers Brigadegeneral. Später nahm er in Savoyen Theil an den Gefechten von Castelletto, Montanera u. Coni u. machte unter Leclerc die Expedition nach S. Domingo mit, wo er sich das Vertrauen Christophs u. Louvertures erwarb. Nach Frankreich zurückgerufen, gerieth er während der Überfahrt in englische Gefangenschaft. 1812 erhielt F. ein Commando in dem 14. Armeecorps, überschritt mit dem Prinzen Eugen die Grenzen Polens u. trug wesentlich zur Rettung der aus Rußland zurückkehrenden Trümmer der großen Armee bei. In der Schlacht von Lützen eroberte F. Eisdorf u. wurde in Folge davon Divisionsgeneral. Anfangs 1814 ging er nach Italien, kämpfte dort gegen Bellegarde, bewirkte später durch seine Beredtsamkeit die Freisprechung des Generals Excelmans, war während der 100 Tage thätig, ging in Folge des Verbannungsedictes vom 24. Juli nach Brüssel, schiffte sich 1818 nach Amerika ein, hielt sich in Buenos Ayres u. Rio Janeiro auf, kehrte nach Frankreich zurück u. st. 1820.