Friedenskuß

[719] Friedenskuß (Osculum pacis), ein Stück der alten christlichen Liturgie, daß sich nach Beendigung der Agapen (s.d.) u. des Abendmahls (s.d.) die Versammelten desselben Geschlechts küßten. Später, als die Gemeinden größer wurden, wurde der F. wegen Unordnungen abgeschafft, u. man reichte statt dessen nach der Communion ein Bild des Gekreuzigten herum, welches alle küßten (Osculatorium). Überbleibsel dieser Sitte ist der in der griechischen Kirche noch übliche Osterkuß u. der F. in den Brüdergemeinden vor u. nach dem Abendmahle.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 719.
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