Giganten [1]

[352] Giganten (v. gr.), 1) bei Homer ein riesiges, gesetzloses u. frevelhaftes Menschengeschlecht, aber den Göttern verwandt, bes. im Westen der Erde; daher Urbewohner von Sicilien, welche den Kyklopen weichen mußten, worauf sie sich unter Nausithoos auf Phäakia niederließen; 2) bei Hesiodos Kinder der Erde, welche aus den, bei des Uranos Entmannung zur Erde gefallenen Blutstropfen entsprangen, ebenfalls groß u. gewaltig, stark behaart, mit Drachenschwänzen statt der Füße; unter ihnen werden genannt: Abseus, Alkyoneus, Porphyrion, Enkelados, Klytios, Polybötes, Hippolytos, Eurytos, Pallas, Ephialtes, Thoon. Sie unternahmen einen Kampf gegen die Olympischen Götter, indem sie dieselben auf den Phlegräischen Gefilden mit Baumstämmen u. Felsblöcken angriffen, aber von den Göttern im Bunde mit Hercules besiegt wurden. Diesen Kampf erzählten die Gigantomachieen; von mehreren derselben ist nur die des römischen Dichters Claudianus erhalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 352.
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