Heinecken

[180] Heinecken, 1) Karl Heinrich, geb. 1706 in Lübeck; war Privatsecretär u. Vertrauter des Grafen v. Brühl, wurde geadelt, Geheimer Kammerrath u. Administrator der Brühlschen Privatgüter; nach dessen Tode 1763 wurde H. verhaftet, indem man glaubte, er wisse von den Summen, welche Brühl unterschlagen u. in den Banken zu Venedig, Amsterdam u. London untergebracht haben sollte; befreit verwaltete er die Brühlschen Güter u. st. 1791 zu Altdöbern in der Niederlausitz. Er schr. u.a.: Recueil d'estampes d'après les plus célèbres tableaux de la galerie royale de Dresde, Dresd. 1755–57, 2 Bde.; Nachrichten von Künstlern u. Kunstsachen, Lpz. 1768–71, 2 Bde.; Idée génerale d'une collection complète d'estampes, Lpz. 1770; Dictionnaire des artistes, dont nous avons des estampes, Lpz. 1778–1790, 4 Bde. (unvollendet). 2) Christian Heinrich, genannt der Knabe von Lübeck; frühreifes Kind. Er sprach im 10. Monate, wußte, 1 Jahr alt, die Hauptereignisse der 5 Bücher Mosis, zwei Monate später die ganze Biblische Geschichte u. mit 21/3 Jahr die aller Völker des Alterthums auswendig, sprach[180] auch geläufig Lateinisch u. Französisch; noch vor dem vierten Jahre kannte er die Genealogie der Regentenfamilien Europas; starb aber noch nicht 5 Jahr alt 1725.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 180-181.
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