Isātis

[77] Isātis, 1) so v.w. Polarfuchs; 2) (I. L.) Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae-Isatideae, 15. Kl. 1. Ordn. L., mit von der Seite her flach zusammengedrückten, nicht aufspringenden Schötchen wegen der durchbrochenen Scheidewand einfächerig, einsamig; Arten: der Färberwaid (Deutscher Indig, I. tinctoria), Schötchen länglich; auf sonnigen Hügeln, felsigen Abhängen, Mauern, an Wegen, auf Kalk- u. Lettenboden in der Rheingegend von Basel bis Neuwied, den Main hinauf bis Würzburg, bei Regensburg; in Österreich, Steyermark, von Hannover durch Thüringen u. Sachsen nach Böhmen u. Mähren, südliche Schweiz; Blüthezeit Mai bis Juni (vgl. Waid); I. indigotica (Chinesischer Indig, Tein-tsching), in China cultivirt, hat halbstrauchartigen, mit schönen Blumen überkleideten Stängel, ovallanzettförmige, auf langen Stielen ruhende, scharf zugespitzte, leicht gezähnte, etwas fleischige Wurzelblätter, kleine gelbe Blumen, schwarze, glatte, 6 Linien lange, 2 Linien breite, länglich runde, dünnhäutige Schoten, wird in Reihen angebaut. Im Juni werden die Pflanzen abgeschnitten, die Blätter in Wasser eingeweicht u. der Extract mit Kalk vermischt. Die Farbe ist Anfangs grünlichblau, der Luft ausgesetzt wird sie dunkler u. dem echten Indig sehr ähnlich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 77.
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