[293] Kapsel, 1) papierner, briefförmig zusammengelegter Umschlag; 2) so v.w. Schote, Hülfe, Fruchtbalg, s.u. Frucht I. C); daher Kapselfrüchte, s. ebd.; 3) häutiger Überzug innerer Körpertheile, der dieselben nur locker umgibt, zugleich aber[293] ihnen dadurch Festigkeit u. Schutz gewährt, wie die K. der Krzstalllinse (Capsula lentis); daher Kapselstaar (Cataracta capsularis), Verdunklung der Linsenkapsel des Auges u. zwar entweder der vorderen (C. caps. anterior) od. der hinteren (C. caps. posterior) Wand; Kapsellinsenstaar (Cataraeta capsulo-lenticularis), Verdunklung der Linse u. der Linsenkapsel des Auges; Kapsellinsencentralstaar, angeborne Trübung der Linse des Auges, die sich als lichtgrauer, etwas noch oben u. innen vom Pupillencentrum stehender, scharf begrenzter flacher Punkt zu erkennen gibt, ihrem Entstehen nach aber schwer zu erklären ist u. sich vielleicht auf ein fötales Erkranken der Centralorterie zurückführen läßt; s. Grauer Staar. Ferner Kapfelarterie (Arteria capsularis), die die Fetthautder Niere (Nierenkapsel) ernährende Pulsader, u. Kapselarterie, die denselben entsprechenden Blutadern. Kapselbǎnder (Ligamenta capsularia), kapselartige Überzüge der Gelenke, inwenig von einer serösen Haut (Synovialkapsel), welche die Gelenkschmiere absondert, ausgekleidet; 4) Behältniß für das einer wichtigen Urkunde angehängte Siegel; 5) (Hydraul.), s.u. Kapselkunst; 6) (Eisengießerei), gußeiserne Formen für den Schalenguß.