Lecanŏra

[199] Lecanŏra (L. Ach.), Flechtengattung aus der Familie der Hymenothalami-Parmeliaceae; Arten: leder- od. schorfartig, auf Baumrinden u. Stämmen: L. candelaria, gibt ausgekocht eine gelbe Farbe, mit welcher die Öländer Bauern die Talglichter gelb färben, wodurch diese das Ansehen von gelben Wachskerzen erhalten; L. parella, mit weinsteinartigem, weißem, dickem, runzeligem, rissigem, warzenförmigem Thallus. gedrängtem, gleichfarbigem, am Rande verdicktem Schildchen, auch in Deutschland heimisch, zur Bereitung des Lackmuses anwendbar; L. tartarea, mit körnig zusammengeknaultem, weiß grünlichem Thallus, flacher, etwas gewölbter, runzeliger, ziegelfarbiger Scheibe, eingebogenem Laubrande, in Deutschland u. Nordeuropa, auf der Erde, auf Steinen, ebenfalls zur Bereitung des Lackmuses benutzt: L. tinctorea Fee, in Brasilien, mit scharlachrothem Thallus, bräunlichen, concaven Apothecien, enthält einen rothen, harzigen Farbestoff für Seide u. Wolle; L. esculenta u. L. affinis Eversm., kommen beide sehr häufig freiliegend, wahrscheinlich vom Winde verweht, in den Kirgisensteppen vor, sollen an ihrem Vaterlande gegessen werden u. färben sich durch Ammoniak nicht roth; L. vitellina, gelbe Krusten mit ähnlichen Schilden, an Breterwänden, Mauern; L. murorum, mit runzeligem Thallus, gelben Läppchen, gedrängten, sattgelben Schildchen, an Steinen, Mauern, Ziegeldächern, u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 199.
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