Leipa

[250] Leipa, 1) (Böhmisch-L.), Kreis in Böhmen, von 72,6 QM., mit 543,300 meist deutschen Einw., wird von den böhmischen Kreisen Gitschin, Prag, Eger, dem Königreich Sachsen u. der preußischen Provinz Schlesien eingeschlossen, in die Bezirkshauptmannschaften Aussig, Dauba, Friedland, Gabel,[250] Leipa (Böhmisch-L.), Leitmeritz, Reichenberg, Rumburg, Schluckenau u. Tetschen getheilt, ist in seinen nördlichen Theilen gebirgig durch das Erz- u. Riesengebirge u. wird von der Elbe (an welcher die Eisenbahn von Dresden nach Prag hingeht) durchströmt; 2) Kreisstadt darin, am Bolzen, seit 1800 Sitz der Kreisregierung; Manufactur u. Handel, Kattun-, Tuch-, Fischbein-, Essigfabrikation, Baumwollenweberei, 3 Kirchen (die Stadtkirche, welche 1787 bei dem Brande mit zerstört wurde, ist seitdem nicht wieder aufgebaut worden), Gymnasium, deutsche Hauptschule; 7000 Ew. Im Hussiten-, im Dreißigjährigen, im Siebenjährigen Kriege, 1778 u. 1813 litt die Stadt viel; große Brände: 1244, 1383, 1384, 1515, 1614, 1787, 1820.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 250-251.
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