Fischbein

[300] Fischbein, das aus den Barten des Wallfisches gewonnene Material, aus elastischen Stäben bestehend, welche zu Stöcken, zu Schirmgestellen u. anderen elastischen Fabrikaten benutzt werden. Die Operation, durch welche die Barten zu F. umgewandelt werden, nennt man Fischbeinreißen. Die Substanz des F-s besteht in einer Masse parallel neben einander liegender grober Fasern, welche zur Seite weniger fest mit einander verbunden sind als der Dicke nach. Wenn man das F. durch Dampf od. in einem Sandbade erhitzt, so wird es weich genug, um sich in Formen pressen zu lassen. Innerhalb der Form abgekühlt, behält es seine Gestalt unverändert bei u. dient auf diese Weise wie Horn zu verschiedenen Luxusartike ln, als Messerschalen, Taba ksdosen u. dgl. Zum Poliren des F-s bedient man sich des Bimssteinpulvers, welches man mit Wasser auf ein Stück Filz trägt. Eine künstliche Nachahmung des F-s ist das sogenannte Wallosin (s.d.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 300.
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