Leukotursäure

[319] Leukotursäure = C6H3N2O6, ein Umsetzungsproduct der Alloxansäure, welches man erhält, wenn eine concentrirte Alloxansäurelösung im Wasserbade abgedampft u. der Rückstand so lange erhitzt wird, bis die Kohlensäureentwickelung aufgehört hat u. der Rückstand eine ruhig fließende, gummiähnliche Masse bildet. Auf Zusatz von Wasser scheidet sich die L. als weißes Pulver ab; sie beträgt 20–30 Procent von der angewendeten Alloxansäure. Die L. bildet ein schneeweißes Pulver, welches sich nicht in kaltem, aber leicht in heißem Wasser löst. In kalter Kalilauge löst sie sich auf u. läßt sich durch Säuren unverändert wieder abscheiden. Durch Crwärmen der alkalischen Lösung zerfällt sie in Oxalsäure u. Ammoniak. Salpetersäure wirkt nicht auf die L. ein, durch verdünnte Schwefelsäure scheint sie auf gleiche Weise, wie durch Kali, zersetzt zu werden. Die L. läßt sich betrachten als Oxaminsäure mit Cyan, C4H2NO5 + C2 N.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 319.
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