[397] Monochord (v. gr., Harmonometer), Instrument, durch welches sich das übereinstimmende Verhältniß der Spannung von Saiten u. des Tons darstellen läßt, den sie unter dieser bei Anschlagen, od. wenn sie sonst in fibrirende Bewegung gesetzt werden, geben. In dem einfachsten M. wird eine einzige Saite über einen Resonanzboden gespannt, so daß sie bei Erschütterung einen gewissen Ton (z.B. C) gibt; wird nun ein Steg unter ihr so eingesetzt, daß sie um die Hälfte dadurch verkürzt wird, so erhält man unter gleicher Bedingung den Ton der höhern Octave (c); verkürzt man die tönbare Saite durch Verrückung des Steges nur um 2/3, so erhält man den Ton der Quinte (G), bei Verkürzung um 4/5 die große Terz (E). Auf gleiche Weise kann man die Übereinstimmung der Längenverhältnisse schwingender Saiten gegen jeden dadurch hervorgebrachten Ton ersehen. Auch lassen sich die Verhältnisse der Stärke der Saiten u. der verschiedenen Spannung, bei Saiten von gleicher Länge, zu den von denselben ausgehenden Tönen daraus ersehen. So gibt eine noch einmal so dicke Saite einen auch um das Doppelte tiefern Ton, als eine andere gleich lange Saite von gleicher Spannung. Wird dagegen eine Saite durch angehängte Gewichte gespannt, so muß man, um den Ton einer höhern Octave zu erhalten, ein um die Quadratzahl stärkeres Gewicht anhängen. Schon die Pythagoreer brauchten das M. (Kanon), um darauf die Tonleiter physisch u. arithmetisch zu untersuchen.