Nabe [1]

[619] Nabe, der starke, aus dem Ganzen verfertigte hohle Cylinder in der Mitte eines Rades, in welchem die Speichen stecken u. mit welchem das Rad an die Achse gesteckt wird. Man macht die N. hölzerner Räder am liebsten von Eichen- od. Eschenholz (Nabenholz). Das Loch in der Mitte der N. (Nabenloch) wird mit Löffelbohrern (Nabenbohrern) von verschiedener Größe verfertigt, wovon der kleinste Durchstecher, der mittlere Näber, der stärkste Radbohrer heißt. Das Nabenloch wird mit einem breiten eisernen Ringe (der Büchse) od. auch ganz mit Kupfer od. Messing ausgefüttert. Der vordere Theil der N. heißt Röhre od. Nabe im engeren Sinne, der mittlere weitere Theil der Bock od. Hause, der hintere Theil der Stoß od. Vorstoß. Zu mehrer Befestigung wird die N. äußerlich mit mehren eisernen Ringen (Nabenringen, Nabenbändern) belegt, wovon die beiden Ringe am Bocke, zwischen welchen die Speichen stehen, die Speichenringe, der am Hintertheil der Stoßring heißen. Vorn an der N. befindet sich ein starkes Blech (Nabenkappe), welches den Schmutz von ihr abhält; vgl. Buchse 1). Bei gußeisernen Rädern od. Scheiben für Maschinen ist die N. gewöhnlich mit den Speichen aus dem Ganzen gegossen u. wird auf die Achse fest od. beweglich aufgesteckt; letzteres ist z.B. der Fall bei den Rädern der Eisenbahnwagen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 619.
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