[844] Neutral (v. lat.), 1) keinem von beiden zugehörig; 2) keiner Partei anhörend od. helfend; s. Neutralität 2). 3) (Chem.). nennt man einen Körper, welcher weder sauer noch alkalisch reagirt; daher Neutralisiren (Neutralisation), eine saure Flüssigkeit so lange mit einem alkalischen Körper od. eine alkalische Flüssigkeit mit einer Säure vermischen, bis sie ihre Reaction auf Lackmus (resp. Curcume) verloren haben. Unter neutralen Salzen (Neutralsalzen) versteht man solche Salze, in denen sich der Sauerstoff der Basis zu dem Sauerstoff der Säure verhält, wie die Anzahl der Atome des Radicals in der Säure zur Anzahl der Atome des Sauerstoffs in derselben; es ist daher in allen neutralen kohlensauren Salzen das Verhältniß des Sauerstoffs der Basis zu dem der Säure wie 1: 2, in schwefelsauren wie 1: 3, in salpetersauren wie 1: 5 etc., vgl. Salze. Die Eigenthümlichkeit, das Curcumepigment zu bräunen, ist daher ebensowenig das Kennzeichen eines basischen Salzes, als durch die Eigenthümlichkeit, Lackmus zu röthen, ein saures Salz erkannt wird, u. kohlensaures Natron (NaO, CO2) ist deshalb ebenso gut ein neutrales Salz, als schwefelsaures Eisenoxyd (Fe2O3 + 3SO3), obgleich durch jenes das Curcumepigment gebräunt u. durch dieses der Lackmus geröthet wird.