Nikĭas

[953] Nikĭas, 1) Sohn des Nikeratos, einer der reichsten Athener, welcher allein 1000 Sklaven in seinen Bergwerken hatte. Er machte von seinem Reichthume gute Anwendung für heilige u. Staatsinstitute, konnte aber doch das Übergewicht über den Demagogen Kleon nicht erhalten. Er war zum Frieden mit den Spartanern geneigt, doch kam derselbe wegen des Widerstandes Kleons nicht zu Stande; er nahm 424 v. Chr. Kythera u. dann die Grenzstadt Thyrea. 421 bewirkte er den funfzigjährigen Waffenstillstand zwischen Athen u. Sparta (Nikischer Friede), der aber 420 durch Alkibiades wieder gebrochen wurde. 415 ging er mit Alkibiades u. Lamachos als Befehlshaber der Flotte nach Sicilien; er überdauerte dort seine beiden Mitcommandanten, focht 2 Jahre lang mit abwechselndem Erfolg, mußte sich im Septbr. 413 den Feinden am Asinarus ergeben u. wurde in Syrakus hingerichtet. Plutarch beschreibt sein Leben u. vergleicht ihn mit M. Crassus. 2) N., griechischer Maler aus Athen, um 330 v. Chr.; Freund des Praxiteles, malte mit enkaustischen Farben u. war auch Schlachten- u. Thiermaler. Die Nekromantia (d.h. die Unterredung des Odysseus mit Tiresias in der Unterwelt) schenkte er Athen, obwohl Ptolemäos I. ihm 60 Talente dafür geboten hatte. 3) N., Arzt des Königs Pyrrhos, welcher sich gegen Fabricius erbot, den König zu tödten, u. den dieser dem Pyrrhos anzeigte. 4) N. Curtius, von der Insel Kos, Grammatiker, Ciceros Freund u. Begleiter in Cilicie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 953.
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