Redemtoristen

[904] Redemtoristen (Redemptoristen, Liguorianer, Orden des Allerheiligsten Erlösers), Ordensgeistliche nach der Regel ihres Stifters, des St. Alfons von Liguori; gegründet 1732 zu Zwecken der Inneren Mission in Städten u. auf dem Lande u. 1749 von Benedict XIV. bestätigt, verbreitete sich der Orden unter großen Kämpfen in Italien, pflanzte sich von dort zuerst nach Warschau, dann nach Kurland, dem Canton Freiburg, Elsaß, Deutschland, Belgien, Holland, Amerika u. England über. In Österreich, wo der Orden seit 1820 in Wien sich festsetzte, wurde er 1848 durch die Revolution vertrieben, nachdem er schon 1808 in Warschau u. später in der Schweiz aufgehört hatte. Seit 1841 ist er in sechs Provinzen eingetheilt: in die der päpstlichen Staaten mit sechs Häusern, die neapolitanische Provinz mit 13, die Provinz Sicilien mit drei, die deutsche (früher österreichische) mit sieben (vier in Baiern, eins in Württemberg, eins in Nassau, eins in Preußen), die belgische, wozu Belgien mit acht, Holland mit drei, England mit vier u. Amerika mit 13 Häusern gehören, u. die französische (früher schweizerische) Provinz mit fünf Häusern. Die R. legen die drei Gelübde ab u. dürfen außer dem Orden nur auf ausdrückliche Erlaubniß des Papstes ein Amt annehmen. Ihre Kleidung besteht aus einem einfachen langen schwarzen Gewande mit Gürtel. Von demselben Stifter rührt auch der weibliche Orden der Redemtoristinnen her, welche ein beschauliches Leben führen, ein rothes Kleid, blauen Mantel, weiße Schuhe u. Strümpfe u. Schleier tragen. Von Neapel kamen sie 1830 nach Österreich (Wien), wo sie zwei Häuser gründeten, aber 1848 ausgewiesen wurden; jetzt sind sie nur noch in Belgien u. im holländischen Limburg mit zwei Stationen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 904.
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