[179] Schilder, Karl Andrejewitsch, geb. um 1795 in Petersburg, aus einer deutschen Familie (nach And. sollte er bei Breslau geboren sein, eigentlich Welack heißen u. als Schneidergeselle nach Petersburg gekommen sein), trat früh in die Armee ein u. war schon 1823 Oberst eines Bataillons der Gardesappeure. Er erwarb sich die besondere Gunst des Kaisers Nikolaus, begleitete denselben als Generalmajor 1828 in dem Kriege gegen die Türkei nach den Donaufürstenthümern u. nahm an der Belagerung Varnas u. dem Übergange des Feldmarschalls Diebitsch über die Donau hervorragenden Antheil. Gleiche Auszeichnung erwarb er sich im Kriege gegen Polen u. arbeitete nach der Beendigung desselben an den großen Befestigungsanlagen, welche seitdem in Polen errichtet wurden. Zum Generallieutenant aufgerückt, wurde er der Armee zugetheilt, welche 1849 in Ungarn dem Österreichischen Staate den Aufstand bewältigen half, u. wurde dann zum Ingenieurgeneral befördert. Bei Ausbruch des Russisch-Türkischen Krieges von 1854 zur Donauarmee gesandt, leitete er 23. u. 24. März den Übergang über die Donau, dann die Belagerungsarbeiten von Silistria, wo ihm, bei Besichtigung der Laufgräben, durch eine Kanonenkugel am 13. Juni 1854 das Bein zerschmettert wurde, in Folge dessen er am 25. Juni nach der Amputation starb. Er hatte wesentlich Theil an der Umgestaltung des Geniewesens der russischen Armee u. im Frieden seine Thätigkeit auch auf Erfindungen gerichtet, welche im Falle eines Krieges die feindliche Flotte zerstören sollte, u. bes. beschäftigte er sich mit Herstellung eines Taucherschiffes. Auch bei Herstellung der sogenannten Höllenmaschinen zur Vertheidigung der russischen Häfen in der Ostsee wirkte er mit.