[229] Schleihe (Tinca Cuv.), Fischgattung der schmalköpfigen Bauchflosser, geschieden aus der Gattung Karpfen; Rücken- u. Afterflosse kurz, Rückenflosse nicht gestachelt, Schuppen u. zwei Bartfäden klein, erstere ganz unmerklich. Dazu die Art: Gemeine S. (Cyprinus tinca). kurz u. breit, oben schwärzlich grünbraun, an den Seiten schwärzlich gelb, unten heller, 12 Fuß lang, 28 Pfd. schwer; in ganz Europa in schlammigen Teichen von fetter Erde u. von Wasserthieren lebend, gibt einen Ton von sich, wächst schnell, hält eine Art Winterschlaf, hat gutes, doch wegen des Schleims, womit er überkleidet ist, schwer verdauliches Fleisch (die Männchen [Knochenschleihe] heller u. schmackhafter als das Weibchen [Bauchschleihe]). Die Zahl seiner Eier wird auf 297,000 gerechnet. Goldschleihe (Cypr. auratus s. Tinca aurata), goldfarbig, schwarz gefleckt, Größe u. Gewicht ebenso, vorzüglich in Böhmen u. Schlesien. Wird von Einigen nur für Abart der vorigen gehalten. Bereitet wird die S. meist durch Kochen u. mit einer weißen od. gelblichen Sauce von Rahm, Eiern u. dgl. verspeist, man thut aber wohl, die Fische erst einige Tage im Brunnenwasser zu halten, damit sie den moderigen Geschmack verlieren.