Schnauzenmotte

[338] Schnauzenmotte, 1) (Hyponomeutes Latr.); Gattung der Hülsenmotten (Nachtschmetterlinge); Fühler stehen den Augen nicht nahe, Taster länger als der Kopf, Zunge deutlich, Oberflügel lang u. schmal u. um den Leib geschlagen beim Ruhen; Raupen leben gemeinschaftlich; Arten: Spindelbaummotte, Elsenmotte (H. evonymella), weiß, schwarz punktirte Oberflügel; Raupe auf Spindelbaum, auch auf Obstbäumen. Die Raupen dieser Art, so wie einige andere, bezeichnen ihren Weg durch einen Spinnfaden; weil sie gemeinschaftlich leben, so entsteht an dem Orte ihres Aufenthalts (Baumzweigen) ein mehr od. minder dichtes, ziemlich festes Gespinnst, in welchem sie hin u. wieder klettern. Dies benutzte der baierische Lieutenant Hebenstreit u. nöthigte durch künstliche Einrichtungen die Raupen bestimmte Richtungen zu nehmen u. nutzbare Gewebe zu verfertigen, woraus die schönsten Watten gefertigt wurden, vgl. Franz von Paula Schrank, Über die Wattweben der Elsenraupen, in den Schriften der baierischen Akademie, 1815. Faulbaummotte (H. padella), grau, schwarz punktirt, auch auf Obstbäumen, wie jene schädlich; nach Linné unter Tinea. 2) (Noctua palpina), Art der Gattung Eulchen, mit weißen, schwarz geaderten u. gestrichelten Flügeln, vorstehenden Palpen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 338.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika